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Mezzanine Kapital

Mezzanine-Finanzierungsformen stellen eine hybride Form der Kapitalbeschaffung dar, die sowohl Eigenkapital- als auch Fremdkapitalanteile umfasst. Mezzanine-Kapital kann entweder in Form von Eigenkapital, wie beispielsweise durch Genussrechte, wertpapierverbrieften Genussscheinen oder stillen Beteiligungen (sogenanntes Equity Mezzanine), oder in Form von nachrangigen, partiarischen Darlehen oder Gesellschafterdarlehen mit Fremdkapitalcharakter (sogenanntes Debt Mezzanine) ausgegeben werden. Wandel- und Optionsanleihen sind weitere Optionen für Mezzanine-Kapital.

Klassische Fremdkapitalgeber wie Banken rechnen Mezzanine-Kapital in der Regel zum wirtschaftlichen Eigenkapital, da es die verfügbaren Sicherheiten nicht beeinträchtigt. Eine Erhöhung des Eigenkapitals beeinflusst daher nicht die Kreditwürdigkeit des Unternehmens und ermöglicht eine höhere Kreditlinie. Dies wiederum erlaubt günstigere Mischfinanzierungen.

Aufgrund der höheren Transaktionskosten im Vergleich zu herkömmlichen Krediten liegt das Mindestvolumen für Mezzanine-Kapital in der Regel bei mindestens 500.000 Euro. Mezzanine-Geber prüfen das Unternehmen oft mittels Ratings oder einer umfangreichen Darstellung des Mezzanine-Nehmers und dessen Mehrjahresplanung. Insbesondere für wachstumsorientierte Unternehmen ist eine detaillierte Mehrjahresplanung von großer Bedeutung, die den Zeitpunkt der vorgesehenen Mezzanine-Rückzahlung einschließt. Diese Unternehmen reinvestieren ihre generierten Cashflows, sodass diese grundsätzlich nicht für Tilgungen zur Verfügung stehen.

Mezzanine-Kapital bietet eine flexiblere Finanzierungsalternative als beispielsweise Aktienkapital, da es weniger strengen gesetzlichen Vorschriften unterliegt. Insbesondere in Bezug auf Laufzeiten (in der Regel zwischen 7 und 10 Jahren), Kündigungsmöglichkeiten (z. B. wenn der Mezzanine-Nehmer eine zuvor definierte Eigenkapitalquote unterschreitet), Verzinsungs-, Gewinn- und Verlustregelungen oder Rückzahlungsmodalitäten können individuelle Lösungen gefunden werden. Allerdings ist es bei der Gestaltung dieser Konditionen wichtig zu beachten, wie das investierte Kapital haftungs- und steuerrechtlich behandelt wird (Eigen- oder Fremdkapital).

Verbriefte Wertpapiere, die an öffentlichen Märkten (wie z. B. Börsen) gehandelt werden können (in Deutschland z. B. Genussscheine), unterliegen der Prospekthaftung und müssen von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) genehmigt werden.

Mezzanine-Geber sind in der Regel Private Equity-Gesellschaften, Banken oder spezialisierte Mezzanine-Fonds. Diese refinanzieren sich selbst größtenteils über Fremdkapital oder bündeln die gewährten Darlehen in Form von Verbriefungen und verkaufen sie an Investoren weiter.